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Februar 1920
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März 1920
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Soziale Schichten: Aristokratie
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Soziale Schichten: Aristokratie
Großbritannien ist in Sachen des Adels deutlich von anderen Staaten des europäischen Kontinents zu unterscheiden und weist große Differenzen zu den Adelshäusern des Festlandes auf.
Während es auf dem Kontinent aufgrund des I. Weltkrieges immer mehr verarmte Titelträger gibt, zeichnet sich der Adel in Großbritannien durch einen nahezu unveränderten Besitz von Macht und Geld in den 1920er Jahren aus, denn wer seinen Reichtum und damit einhergehend Macht und Einfluss verloren hatte, verlor seinen Titel und damit zugleich seinen Zutritt zur gehobenen Gesellschaftsschicht.
Doch die Veränderungen, die im Verlauf des ausgehenden 19. Jahrhunderts im Zuge der Industrialisierung begonnen hatten und sich durch die veränderten Machtverhältnisse und gesellschaftspolitischen Strukturen am Anfang des 20. Jahrhunderts weiter vollzogen, zwangen sowohl den niederen Adel (Gentry) als auch den hohen Adel (Peer) dazu, sich einem veränderten Lebensstil anzupassen: Steuerreformen, ein stetiger Verlust politischen Einflusses, der Zusammenbruch der Agrarpreise in den 1870er Jahren hatte zur Folge, dass die britische Elite systematisch zerfiel.
Das führte dazu, dass sich der Adel den neuen wirtschaftlichen und gesellschaftspolitischen Folgen anpassen musste. Reiche Adlige begannen sich der Oberschicht anzunähern, während die Oberschicht damit begann, die Verhaltensnormen der ehemaligen Eliten nachzuahmen, während der Adel gleichzeitig erhebliche Ausmaße seines Landes veräußerte, um sich wirtschaftlich besser zu stellen und die Titel und damit verbundene Einflussnahme in und auf die Politik nicht zu riskieren.
Neben dem Ausleben bestimmter Verhaltensnormen, die den Adel von dem übrigen Bürgertum abgrenzen sollte, war Bildung und der Besitz großer Landgüter, auf denen die Adligen die meiste Zeit des Jahres verbrachten, bezeichnend für diese Gesellschaftsschicht, ebenso wie die Verpachtung des Landes an Bauern. Die Pacht, auch “rent” genannt, stellte dabei oftmals die einzige Einnahmequelle des Adels dar.

Seit 1689 durch den Bill of Rights, sowie unter dem Act of Settlement von 1702 sind auch Frauen titel- und erbberechtigt. Unter der Voraussetzung, dass kein Sohn geboren wurde, erbt die erstgeborene Tochter Titel, sowie Besitz und Vermögen.

Die verschiedenen Titel und Rangverhältnisse von dem ranghöchsten zum rangniedrigsten des niederen beziehungsweise hohen Adels.


Gentry* Peer
Baronet
Duke
Knight
Earl
Landed Gentry
Viscount



*Angehörige der Gentry haben keinen Anspruch auf einen Sitz im House of Lords (s. auch den Punkt: Regierung).