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Februar 1920
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März 1920
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Wirtschaft & Soziales: Bildung
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Wirtschaft & Soziales: Bildung
Während der 20er und 30er Jahre waren die Familienverhältnisse und damit auch die Schulbildung stark an das ökonomische und finanzielle Einkommen, sowie den Status der Familie geknüpft. Während sich die oberen Schichten und der Adel zumeist private Schulen und Internate für ihre Kinder leisten konnten, die ein jährliches Schulgeld erhoben, waren die Familien der unteren Schichten an die öffentlichen beziehungsweise staatlichen Schulen für ihre Kinder angewiesen, die zumeist aufgrund gravierendem Personalmangel und die schlechte Ausstattung mit Lernmaterialien und Räumen nur eine rudimentäre Bildung zur Verfügung stellen konnten.

Dennoch war die Schule für alle Kinder im Alter zwischen 5 und 14 Jahren verpflichtend. Die meisten Kinder aus der Arbeiterklasse und der Unterschicht verließen mit 14 Jahren die Schule um entweder selbst einer Arbeit beziehungsweise Anstellung nachzugehen, oder im Familienbetrieb beziehungsweise allgemein innerhalb der Familie bei der Erziehung der Geschwister und der Haushaltspflichten auszuhelfen. Insbesondere den Mädchen war zumeist eine höhere Bildung verwehrt, da sie oftmals stark in die Familienstrukturen eingebunden waren.
In Familien, in denen man sich eine höhere Bildung der Kinder finanziell leisten konnte, gingen die Schüler bis zu einem Alter von 18 Jahren auf weiterführende Schulen und aufgrund von Stipendien oder den ökonomischen Verhältnissen des Elternhauses im Anschluss auf Universitäten.

Der Schulalltag war gekennzeichnet durch eine strenge Struktur des Unterrichts, das auch die Prügelstrafe mit einschloss bei Vergehen, wie etwa dem Unterhalten mit den Sitznachbarn, dem allgemeinen Stören des Unterrichts, oder dem Zu-Spät-Kommen. Auch das nicht korrekte Tragen der Schuluniform, das sich von Einrichtung zu Einrichtung unterschied und zumeist von den Eltern selbst finanziert werden musste, konnte ein Grund sein, nachzusitzen oder einer Prügelstrafe ausgesetzt zu werden. Insbesondere das Aufschreiben von 100 Sätzen "I must not ..." war ein beliebtes Mittel um Schüler Disziplin und ordentliches Betragen beizubringen.

Während größere Schulen und Privatschulen sich das Schulessen für ihre Schüler leisten konnten, war dies zumeist für die öffentlichen beziehungsweise kleineren Schulen nicht der Fall. Daher war es üblich, den eigenen Kindern im Winter eine Kartoffel mit den Initialen, die in die Schale geritzt worden waren, mit in den Unterricht zu geben, die in der Mittagspause im Kohleofen der Schule zubereitet wurde; während man in den Sommermonaten häufiger belegte Brote an die Schüler, die in der Mittagspause nicht nach Hause gehen konnten, verteilte. Manche Schulen boten ebenfalls kostenlose Mittagessen für Schüler aus ärmeren Familien an.

Gelehrt wurden vor allem Lesen, Schreiben und Rechnen durch Frontalunterricht, in dem die Schüler auf ihren Kreidetafeln mitschrieben. Allerdings gab es auch den Naturkundeunterricht, Singen und wöchentliche Tanzstunden für die Schüler, in denen sie vor allem typische Folklore- und Heimattänze lernten. Zum Unterricht und der Allgemeinbildung zählten ebenso Handarbeiten, wie Nähen und Stricken, sowie ein Mal wöchentlich das Unterrichtsfach Personal Hygiene, in dem die Schüler vor allem über die Vermeidung ansteckender Krankheiten, wie Typhus und Diphterie aufgeklärt wurden.
Der normale Schulalltag begann um 09:00 Uhr morgens und endete um 16:00 Uhr am Nachmittag. Auch der Besuch der Schule an Samstagen war die Normalität.