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März 1920
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Politik: Armee
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Politik: Armee
Bis nach dem Ende des I. Weltkrieges hatte die Armee in Großbritannien eine Sonderstellung in Europa, da Großbritannien im Gegensatz zu anderen europäischen Staaten wie Frankreich, Italien oder Preußen über kein sogenanntes "stehendes Heer", d.h. eine Berufsarmee, die auch in Friedenszeiten ständig dienstbereit und im Falle eines Krieges sofort einsatzbereit ist, verfügte.
Die Armee in Großbritannien setzte sich dementsprechend auch während des I. Weltkrieges aus Söldnergruppen, sowie Freiwilligen zusammen, die durch Zeitungen, Offiziere beziehungsweise Fernmelder der Armee, sowie durch Postaufrufe angeworben werden mussten.

Dass Großbritannien dennoch über eine der größten Armeen während des I. Weltkrieges verfügte und auch stets neue, junge Männer rekrutieren konnte, lag am Zeitgeist der damaligen Bevölkerung. In Großbritannien, aber auch anderen europäischen Staaten herrschte ein allgemeines, sehr stark ausgeprägtes Gefühl der nationalen Einheit und Überlegenheit, deren Grenzen oftmals fließend zwischen Patriotismus und Nationalismus waren. Auch der Gedanke der Spaltung von Menschen und Menschengruppen, sowie Ethnien in "Über-" und "Untermenschen"* war vorherrschend und zeichnete ein sehr stark aus- und abgrenzendes Bild und Verständnis der eigenen Staatsangehörigkeit. Es ging zunächst nicht um die Verteidigung von Frieden und der eigenen Landesgrenzen, sondern um das Expandieren und Annektieren fremder Staatsterritorien. Auch die ethnische Säuberung - wie beispielhaft in weiten Teilen britischer Kolonien stattgefunden, u.a. in Indien - war Bestandteil eines Nationalgefühls und innerhalb der britischen und europäischen Bevölkerung weitestgehend moralisch akzeptiert.

Dies zeigt sich auch durch die Denunzierung und öffentliche Verunglimpfung von Männern, die während des I. Weltkrieges nicht an der Front dienten beziehungsweise für Großbritannien sich der Armee verpflichteten durch das Anstecken weißer Rosen an die Kleidung dieser Männer. Zumeist waren Frauen daran beteiligt, die Männer öffentlich für ihre Kriegsdienstverweigerung anprangerten.

* Einschränkung: Im Text werden beide Begriffe ausschließlich aus der Notwendigkeit einer historischen Einordnung verwendet. Eine Verwendung beider Begriffe als Teil des Jargon des 3. Reichs unter Adolf Hitler ist außerhalb des historischen Kontextes, sowohl in jeglichem Spam-Bereich und des Ingames ausdrücklich verboten.