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Februar 1920
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März 1920
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Politik: Regierung
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Politik: Regierung
Die Politik Großbritanniens veränderte sich während des I. Weltkrieges, aber insbesondere nach dessen Beendigung 1918 massiv. Insbesondere die Spaltung der Liberal Party 1916 in zwei Lager, der Labour Party unter Führung von James Ramsay MacDonald, die ab 1918 die Opposition innerhalb der Regierung stellte, sowie die, trotz massiver Einbußen der Wählerstimmen, noch immer amtsführende Liberal Party unter David Lloyd George, der den ehemaligen Vorsitzenden H.H. Asquith 1918 ablöste und sich der Aufgabe einer Regierung des Friedens gegenüber sah, die mit massiven sozialen und kulturellen Problemlagen konfrontiert war, bestimmte die politische Realität der 20er Jahre.

Die Labour Party etablierte sich unter ihrem sozialistischen Manifest in den darauffolgenden Jahren ab 1918 zu der progressivsten Partei des Landes und stellte ab 1924 sogar die Minderheitsregierung. Der Aufstieg der Labour Party in den 1920er Jahren hing vor allem mit dem 1918 in Kraft getretenen Franchise Act zusammen, der allen Männern über 21 und allen Grund- sowie Kapitalbesitzenden Frauen ab 30 Jahren das Recht zur Wahl einräumte. Durch die veränderte Sozialstruktur der Wähler- und Wählerinnen wurden insbesondere Parteien gewählt, die sich für die Arbeiterklasse einsetzten; allen voran die Labour Party.
Die Liberal Party, sowie die Conservative Party, die in den Jahren zuvor noch eine der stärksten Kräfte gewesen war und als "Partei des Volkes" galt, erlebten erhebliche Einbußen in der Wählergunst bzw. wurden von der Arbeiterklasse nicht in Betracht gezogen, da sich diese nicht durch jene Parteien vertreten sah. Gleichzeitig gab man der Liberal Party und der Conservative Party, die in den Jahren vor und während des I. Weltkrieges regiert hatten, die Schuld an der Katastrophe.

Vor allem weite Teile der Aristokratie, sowie der Oberschicht, insbesondere Staatsoberhaupt King George V sahen in dem Erstarken der Arbeiterklasse und ihren Parteien einen moralischen Wertverfall Großbritanniens. Ihre Macht war ab 1911 durch den Parliament Act bereits sehr stark beschränkt worden, da er dem durch das Volk gewählte British House of Commons weitreichendere Befugnisse und Einflussnahme innerhalb der Gesetzgebung zugestand, als dem vormals vorherrschenden House of Lords, das weder gewählt, noch durch Bürger besetzt werden konnte, die nicht dem Hohen Adel zugehörig waren. Insbesondere im Bereich Finanzen und Wirtschaft hatte das House of Lords de facto kein Stimmrecht mehr, da ihnen das Veto-Recht bei Staatsausgaben gesetzlich abgesprochen worden war. Auch auf Antwort auf die erhöhten Staatsausgaben am Anfang und während des I. Weltkrieges.

Trotz der massiven Umbrüche innerhalb der Politik und Regierungsbildung, waren Frauen als Teil des British House of Commons mit gerade ein Mal 8 Frauen pro Legislaturperiode besetzt und erst 1929 stellte eine Frau mit Margaret Bondfield einen Ministerposten (Finanzministerium) unter der Labour Party.